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1 Million Euro schweres Hilfsprogramm für heimische Musiklabels

Die rigorose Absage von Veranstaltungen aufgrund der Corona-Krise hat die gesamte Musik- und Unterhaltungsbranche schwer getroffen. Massive Einnahmenausfälle und die Bedrohung der Existenz vieler Unternehmen der Musikbranche sind die Folge. Der Verband der österreichischen Musikwirtschaft – IFPI Austria – startet heute in Zusammenarbeit mit dem Indie-Verband VTMÖ ein Hilfsprogramm für heimische Musiklabels und dotiert dieses mit bis zu 1,0 Millionen Euro.

Das aufgelegte Förderungsprogramm soll die gewachsenen Strukturen der österreichischen Musiklabels wirtschaftlich stützen und erhalten, um nach Ende der Corona-Krise wieder durchstarten zu können. Damit werden Unternehmen und Arbeitsplätze erhalten und der Musikstandort Österreich gesichert.

Die finanziellen Mittel dafür kommen aus den Sozialen und Kulturellen Einrichtungen der Verwertungsgesellschaft LSG, die aus den Einnahmen aus der Privatkopievergütung gespeist werden. Der konkrete Mittelbedarf hängt vom tatsächlichen Förderbedarf und der Dauer der Krise ab und kann ein Volumen bis zu 1,0 Million Euro erreichen.

Das Hilfsprogramm sieht nicht rückzahlbare gestaffelte Einmalzahlungen an konkret betroffene Musiklabels in Österreich vor. Die Labels müssen die Struktur und Größe eines österreichischen KMU haben und Mitglied der Label-LSG sein. Für EPUs wurde in Zusammenarbeit mit dem Indie-Verband VTMÖ ein eigens Förderprogramm ebenfalls mit Einmalbeträgen aufgelegt. Ziel ist es, rasch und unbürokratisch zu helfen. Die konkreten Förderbedingungen werden gerade ausgearbeitet und in den nächsten Tagen auf www.lsg.at/label.html veröffentlicht.

Neben dieser Selbsthilfe fordert der Verband der österreichischen Musikwirtschaft mit Nachdruck einen Anteil aus dem mit 4 Mrd. Euro dotierten Hilfsfonds der Bundesregierung. Durch das Verbot von öffentlichen Veranstaltungen wurde die Musik- und Unterhaltungsbranche als eine der ersten Branchen mit voller Wucht getroffen. Die Einschränkungen bei Veranstaltungen werden wohl auch als letzte wieder aufgehoben werden.

Dietmar Lienbacher, Managing Director Sony Music Austria und Präsident des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft: „Wir werden rasch und unkompliziert finanzielle Mittel für kleine und mittlere Musiklabels bereitstellen. Damit wollen wir den Musikstandort Österreich stützen, Arbeitsplätze erhalten und ein Zeichen der Solidarität innerhalb der Musikbranche setzen.“

Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft – IFPI Austria: „Nur wer rasch hilft, hilft wirklich. Aber die Selbsthilfe innerhalb der Musikbranche kann nur ein erster Schritt sein. Jetzt erwarten wir uns, dass auch die Musikwirtschaft aus dem Hilfspaket der Bundesregierung unterstützt wird.“

Alexander Hirschenhauser, Sprecher des österreichischen Indie-Label-Verbands VTMÖ: „Die kleinen Kreativzellen der österreichischen Musikwirtschaft arbeiteten bereits bisher unter prekären Bedingungen und hatten in den letzten Jahren keine Chance, Rücklagen aufzubauen. Diese Soforthilfe ist für kleine Musiklabels enorm wichtig und daher freuen wir uns sehr über dieses solidarische Hilfsprogramm.“

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